Ist das ein Tesla oder ein VW? Diese Frage könnte beim ersten Kontakt mit dem neuen Passat -Konfigurator aufkommen. Zwei Farben, drei Ausstattungen und nur zwei Antriebsvarianten stehen zur Auswahl. Das weckt Erinnerungen an den amerikanischen Elektro-Pionier, der auf hohen Individualisierungsgrad verzichtet und stattdessen lieber höchst effizient produziert.
Elegance und R-Line nur als Diesel
Beim neuen Passat Variant (B9) schieben wir das magere Angebot mal auf den Beginn der Produktion. Schließlich hat uns Volkswagen zumindest eine breitere Antriebspalette versprochen. Bisher tauchen nur der 150 PS starke Diesel 2.0 TDI und der ebenso kraftvolle Benziner 1.5 TSI mit Mild-Hybrid-Unterstützung im Konfigurator auf – und das sogar nur beim Basismodell Business. Die zweite Ausstattungsvariante "Elegance" und die dritte, "R-Line", gibt es ausschließlich als Diesel.
Immerhin kann sich die Grundausstattung Business für 44.995 Euro (1.5 TSI) sehen lassen. 16-Zoll-Leichtmetallräder, höhenverstellbare ergoActive-Sitze mit verschiebbarer Oberschenkelauflage und ein Park- wie Fernlichtassistent sind serienmäßig an Bord des Kombis. Und weil dies der Passat für Vielfahrer sein soll, spendieren die Wolfsburger obendrein Massagefunktion vorn und eine 3-Zonen-Klimaautomatik.
Farbspektrum fast monochrom
Lässt man Schwarz, Weiß und Silber einmal außen vor, so bleiben potenziellen Kunden des neuen VW Passat Variant derzeit nur zwei Farben zur Auswahl: Chilirot Metallic und Maripositgrün Metallic. Blautöne oder wenigstens verschiedene Silber-Varianten hat Volkswagen bisher nicht im Angebot. Hier hoffen wir auf baldige Aufstockung. Immerhin können die R-Line-Varianten mit einem schwarz abgesetzten Dach bestellt werden. Von einer Zweifarblackierung zu sprechen, wäre hier allerdings etwas zu viel, da Dachholme und Spoiler bei schwarzem Dach in Wagenfarbe lackiert bleiben.
Apropos R-Line: Das sportliche Topmodell ist für mindestens 53.470 Euro schon mit Matrix-Scheinwerfern, 18-Zoll-Rädern, Sportsitzen, Ambientebeleuchtung und elektrischer Heckklappe bestückt. Den großen 15-Zoll-Navibildschirm müssen Kunden im "Navi Discover Pro Max" für 1.185 Euro extra bestellen. Das gilt ebenso fürs adaptive Fahrwerk (1.045 Euro), Panoramadach (1.380 Euro) oder das Gepäckraumpaket mit mehr Sicherungsmöglichkeiten für 270 Euro extra.
70.000 Euro sind kein Problem
Obwohl zum Marktstart nur die Basismotorisierungen zur Verfügung stehen, sind mit entsprechend vielen Kreuzchen in der Ausstattungsliste schon jetzt Passat-Preise von rund 70.000 Euro möglich. Die stärkeren Dieselvarianten oder gar das von Dienstwagenfahrern ersehnte Plug-in-Hybridmodell dürften diese Messlatte mit gezielter Extra-Ausstattung locker reißen. Immerhin trägt der Teilstromer eine 19,7-kWh-Batterie für 100 elektrische Kilometer im Gepäck.
Nicht für zusätzliches Geld oder gute Worte sind dagegen HD-Scheinwerfer wie im Tiguan oder ein beleuchtetes VW-Logo wie im neuen Touareg zu haben. Immerhin spendiert VW dem neuen Passat Variant eine LED-Querspange am Heck und eine schicke LED-Lichtsignatur in den Rückleuchten.