Resilienz-Edition, so könnten sie den aktuellen Mercedes G taufen. Denn wenn einer Resilienz kann, dann er. Nicht nur unwirtlichen Untergründen gegenüber, sondern auch Umgebungen. Auch gesellschaftlichen. Das begann schon kurz nach dem Start 1979, als er einen seiner glühenden Initiatoren überlebte – den Schah von Persien, der ein riesiges Kontingent G-Modelle geordert hatte. Und der G lebt weiter, erfindet sich immer wieder neu. Mal behutsam, mal nachdrücklich. So wie bei der jüngsten Modellpflege.
Wie gut das funktioniert? Auf zu einer Tour in die Hauptstadt. 700 Kilometer Autobahn hin und zurück plus Cruisen zwischen Sanssouci und Kotti. Vier Personen und Gepäck? Kein Problem. Die Sitze langstreckenbequem, die Aussicht fantastisch, das Optionsleder kuschelig. Überhaupt die Verarbeitung: von den Tresortüren (Zuschmettern nicht nur erlaubt, sondern notwendig) über Materialien (Leder, Holz, Metall) bis zur festen Solidität und Knarzfreiheit.
Das ist unerwartet bei so einem Geländekasten mit Leiterrahmen, der trotz Starrachse hinten sowohl Landstraße als auch Autobahn beherrscht. Mit fester, rückmeldender und zielgenauer Lenkung und komfortabel-sicher abgestimmter Stahlfederung mit Adaptivdämpfern. Respekt für das Set-up, das selbst in Kurven mit 200 plus keine Mulmigkeit aufkommen lässt. Sondern erhabene Kommandanten-Atmosphäre. Klar, warum der Mercedes G 500 ein beliebtes Frauenauto ist. Die wissen halt, was gut ist. Okay, beim Bolzen geht der Verbrauch Richtung 15 Liter, doch wer es sinniger angehen lässt, kommt mit elf klar. Sparer schaffen sogar unter zehn und damit die 1.000 auf dem Reichweitendisplay.
Der Dreiliter: Hammer!
Und warum? Weil der Dreiliter-Reihensechser mit Turbolader, elektrischem Zusatzverdichter sowie 48-Volt-Hybrid DER Motor ist. Springt dank 200 Newtonmetern Elektroboost wie ein E-Wagen los, drückt durch die Mitte wie ein Großer, spricht an und dreht wie ein Sportler und klingt sogar noch klasse. Klasse, nicht prolo. Bremst sogar okay.

Die Lenkung lässt wenig zu wünschen übrig: fest, rückmeldend und zielgenau.
Und so ein 63er mit V8? Nur fürs Image. Der Kenner fährt G 500. Akkurat drehzahlgemanagt von der Neungangautomatik, unterstützt vom Startergenerator, frisst er Langstrecken, flaniert flüsternd oder kassiert Street Credibility in der Metropole. Immer entspannt dank hervorragender Übersicht durch die steil stehenden Scheiben, versorgt vom hervorragenden Infotainment mit Navigation, Sprachsteuerung und Burmester-Sound. Leider ist er teuer. Dennoch: klasse!
Mercedes G 500 | |
Grundpreis | 133.578 € |
Außenmaße | 4606 x 1931 x 1969 mm |
Kofferraumvolumen | 667 bis 1941 l |
Hubraum / Motor | 2999 cm³ / 6-Zylinder |
Leistung | 330 kW / 449 PS bei 5800 U/min |
Höchstgeschwindigkeit | 210 km/h |
0-100 km/h | 5,4 s |
Testverbrauch | 11,0 l/100 km |